Nach dem Aus der Krypto-Initiative rund um Libra und Diem startet Meta einen neuen Versuch. So soll der Konzern weiterhin Pläne für eine eigene Währung verfolgen. Dieses Mal aber nicht mithilfe von Kryptowährung, sondern mit einer eigenen Spielwährung. Intern auch „Zuck Bucks“ genannt.
Wie Meta bisher scheiterte
In den letzten Jahren waren die Pläne des Tech-Konzerns ambitioniert, eine eigene Währung auf den Weg zu bringen. Am Anfang stand 2019 das Projekt Libra. Große Pläne wurden für die Kryptowährung veröffentlicht. Jedoch hatte Meta damals nicht den Gegendruck der Politik und der Aufsichtsbehörden einkalkuliert. Hinzu kamen Regulierungsbehörden und potenzielle Zahlungspartner, die sich quer stellten. Ende 2020 erfolgte der nächste Anlauf unter dem neuen Anstrich Diem. Die eigenen Ansprüche wurden reduziert und eine Kopplung an den US-Dollar versichert. Doch auch die neue Initiative war nicht von langer Dauer. Insbesondere die US-Notenbank Fed soll die Zulassung der Zahlungsmethode Diem als kritisch eingestuft haben.
Neue Stoßrichtung
Nun folgt also das neue Projekt „Zero Bucks“, welches allerdings in Meta-Kreisen den Spitznamen „Zuck Bucks“ trägt – natürlich in Anlehnung an den CEO Mark Zuckerberg. Die neue Währung wird unter anderem für die eigene Entwicklung des Metaversums vorgesehen. Laut Medienberichten konzentriert sich das Unternehmen aber nicht mehr auf die Entwicklung einer Kryptowährung mit dezentraler Blockchain.
Vielmehr gehen die Bemühungen in Richtung einer In-App-Währung, welche zentral von Meta verwaltet wird. Ein Pilotprojekt soll bereits Mitte Mai starten. Ähnlich geht beispielsweise die Spieleplattform Roblox vor, welche damit ein riesiges Zahlungssystem aufgebaut hat. Nutzer können mit der Währung zum Beispiel neue Ausrüstungen oder Fähigkeiten für ihre Avatare einkaufen.
Effektivere Zahlungsart
Das neue Zahlungsmittel könnte sich für Meta durchaus lohnen. Die User könnten ihre echte Währung gegen „Zuck Bucks“ einmal eintauschen und im Anschluss auf Meta-Plattformen unkompliziert handeln. So fällt der separate Schritt weg, für jede Transaktion die eigene Kreditkarte oder das Online-Banking rauszukramen. Ebenfalls würde sich dadurch der internationale Handel erleichtern und ausweiten, da jeder User mit der gleichen Währung zahlt. Das Unternehmen aus dem Silicon Valley plant zudem, die Währung auch als Belohnungssystem auf die Facebook-Plattform auszubreiten. Beispielsweise für hilfreiche Beiträge in Facebook-Gruppen oder sehr beliebte Nutzerbeiträge.
Komplett wird sich Meta von Krypto-Lösungen aber wahrscheinlich nicht verabschieden. So wurde zuletzt bekannt, dass der Konzern den Verkauf und den Handel von NFTs ermöglichen wird. Hier ist jedoch bisher unklar, auf welche Blockchain-Struktur man zurückgreifen will.