In den letzten Jahren hat sich die Gaming-Industrie zur absoluten Wachstumsbranche entwickelt. Der Metaversums-Trend könnte das Wachstumspotential dieser Branche vervielfachen.
Übernahmen an jeder Ecke
Zuletzt erregte der Hard- und Softwarehersteller Microsoft Aufsehen, als bekannt wurde, dass der Tech-Gigant den Videospiel-Anbieter Activision Blizzard für fast 70 Milliarden Dollar übernehmen wird. Dadurch steigt Microsoft mal eben zum drittgrößten Gaming-Konzern der Welt auf. Der Grund: Das Gaming-Geschäft wächst weiter sehr stark an. Nach Schätzungen der Nachrichtenagentur Bloomberg wird Microsoft mit seinem Abonnement-Modell bei der Xbox („Xbox Game Pass“) innerhalb der nächsten drei Jahre die Marke von 50 Millionen Kunden erreichen. Dies würde einer Verdopplung der aktuellen Nutzerzahlen entsprechen. Diese Übernahme stellt allerdings keine Seltenheit dar. So kündigte etwa Branchenprimus Sony vor zwei Wochen an, den Spieleentwickler Bungie für circa vier Milliarden Dollar zu übernehmen.
Harter Konkurrenzkampf
Hard- und Softwareunternehmen stehen sich gerade in einem hart umkämpften Markt gegenüber. Durch die regelmäßige Übernahme von Spieleentwicklern versuchen die Konzerne sich strategisch abzugrenzen und sich wichtige Spielereihen exklusiv zu sichern. Selbst Milliarden-Übernahmen stellen für die Tech-Unternehmen keine Herausforderung dar. Der Grund hierfür sind die riesigen Barreserven, die in den letzten Jahren angehäuft wurden.
Immer mehr Gaming-Fans
Nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie hat sich der Gaming-Trend auch in Deutschland noch einmal verstärkt. Allein 2020 verzeichnete die Gaming-Branche ein Wachstum von 30%. Fast die Hälfte der gesamten Bevölkerung spielt gelegentlich Videospiele. Doch genau hier liegt auch die Herausforderung für die Branche. Um die weiterhin steigenden Nutzerzahlen sichern zu können, benötigen die Anbieter mehr Inhalte und spezielles Know-How, um die Technik des Metaversums einzubinden. Das Wissen und die Fähigkeit dazu hat sich die Gaming-Branche bereits früh angeeignet. Bereits heute erreichen die modernen Videospiele in Sachen Grafik eine ungeheure Komplexität. Microsofts CEO Satya Nadella erklärt: „Diese Übernahme wird das Wachstum des Gaming-Geschäfts von Microsoft auf Mobilgeräten, PCs oder Konsolen beschleunigen und Bausteine für das Metaversum liefern“. Laut Nadella nimmt die Gaming-Industrie „eine Schlüsselrolle“ ein, wenn es um die Weiterentwicklung des Metaversums geht.
Metaversum = Gaming?
Schon jetzt wird deutlich, dass der Bereich Gaming im Metaversum einen bedeutenden Platz einnehmen wird. Die künftige Möglichkeit, mittels VR-Technologie mit anderen Spielern online zu interagieren, stellt dabei eine neue Stufe des Gaming-Erlebnisses dar. Metaversum-Vordenker Matthew Ball erklärte jedoch, dass das Metaversum nicht schlagartig beginne zu existieren. Stattdessen wird sich in der kommenden Zeit konkret zeigen, wie unterschiedliche Produkte, Dienste und Fähigkeiten zusammenwachsen, damit völlig neue Nutzererlebnisse entstehen.