Chinas Bemühungen im Metaversum

Kategorie: Business

Auch chinesische Unternehmen wollen zukünftig bei dem Thema Metaversum mitsprechen. Die Vorstellungen der großen Tech-Giganten und der Regierung zeigen aber ebenfalls klare Differenzen.

Alibaba investiert in AR  

Zuletzt hatte der Tech-Riese Alibaba angekündigt, über 60 Millionen Dollar in das chinesische Start-up „Nreal“ zu investieren. Nreal selbst entwickelt und verkauft AR-Brillen und will seinen Forschungsbereich mit den Geldern aus der letzten Investitionsrunde weiter ausbauen. Insgesamt 200 Millionen Dollar hat das Start-Up allein in den letzten 12 Monaten eingesammelt. Für Alibaba ist das Investment in AR-Technologie nicht ungewöhnlich. Der E-Commerce-Riese ist vor allem dadurch bekannt geworden, ein einzigartiges Ökosystem im chinesischen und globalen Einzelhandel aufgebaut zu haben. Allerdings ist das ganze zunächst nur ein rein finanzielles Investment und keine Schaffung von neuen Synergien. Alibaba hätte die AR-Lösungen in sein eigenes Spiele- und Videostreaming integrieren können, jedoch sind die großen Unternehmen im Zuge des strengen Kartellrechts in China vorsichtiger geworden. Augmented Reality (AR) gilt als eine der Schlüsseltechnologien für die Nutzung des Metaversums.

Tencent als Impulsgeber

Tencent-CEO Pony Ma äußerte sich sehr zuversichtlich zu den Entwicklungen des Metaversums gegenüber CNBC. Vor allem der Videospielsektor, der in dem Tencent stark vertreten ist, werde von der Metaverse-Technologie angetrieben. Das eigene Unternehmen habe hier bereits eine „umfassende Fachkompetenz aufgebaut“. Dadurch werde das Metaversum zu einem „Kernstück“ in der Geschäftsentwicklung.

Blockade der chinesischen Regierung

Neben den Ambitionen der Tech-Unternehmen gibt es noch den chinesischen Staat. Dieser hält weder viel von dem Handel mit Kryptowährung, noch von den Vorstellungen eines unregulierten Metaversums. So litten die Internetkonzerne schon in den letzten Jahren unter strikten Regulierungsmaßnahmen, um Monopolbildungen zu vermeiden. Auch bei der Entwicklung chinesischer Metaverse-Plattformen dürften entsprechende Auflagen gelten. Damit besteht die Gefahr, dass die chinesischen Metaverse-Anwendungen von internationalen Standards abgekoppelt werden. Zusätzlich ordnet die Zentralbank das Schürfen und den Handel von Kryptowährungen als illegal ein. Stattdessen arbeitet die chinesische Regierung an einer eigenen digitalen Währung, dem sogenannten E-Yuan.

Insgesamt vorsichtiges Auftreten

China tritt insgesamt vorsichtiger auf, wenn es um die Entwicklungen von Metaverse-Plattformen und der dazugehörigen Infrastruktur geht. Besonders deutlich wird der Unterschied im Vergleich zu den Akteuren im Silicon Valley. Trotz der harten Regulierung dürfte der Staat aber auch die Entwicklungen rund um das Metaversum vorantreiben – gerade im Hinblick auf den fünfjährigen Entwicklungsplan für die Informationstechnologiebranche. Bisher hatte die Regierung immer einen guten Sinn für wichtige Entwicklungen innerhalb des Technologiesektors.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert