Hochgezogene Tennissocken mit Badelatschen? Spätestens seit der neuen ALDI-Kollektion salonfähig und mitten in der Gesellschaft angekommen – aber auch im Metaversum dank ALDImania.
Anm. d. Reb.: Dies ist eine Glosse auf das aktuelle Thema „ALDImania“ und ALDI im Metaverse. Wir konnten uns einen persönlichen Touch nicht verkneifen, haben aber trotzdem die Funktionen nach bestem Wissen und Können ausprobiert, um hier darüber berichten zu können.
Ab ins ALDIverse
ALDI nennt es selbstbewusst „Metaverse“ und nutzt dabei die schwammige Begriffsdefinition aus. Eigentlich besteht das ALDIverse aus Folgendem:
- eigenen Avatar erstellen mittels der altbekannten Features wie einem begrenzten Haarfarbenangebot etc.
- Pluspunkt: Für den Avatar kann man sich selbst fotografieren und als Grundlage einsetzen
- AR von Niantic 8th Wall: der Avatar tanzt direkt im Zimmer, wenn man will (ja, er kann Breakdance, obwohl da mit den Badelatschen wohl hinreichend gefährlich sein dürfte)
- für das Grundoutfit des Avatars sind Kombinationen von verschiedenen Marken (Pull & Bear, BMW oder Kahaniz. B.) vorhanden
- nachvollziehbarer Nachteil: geht nur am Smartphone, nicht am Desktop
- Technologisch gelingt die Umsetzung mithilfe von Ready Player Me (man ist nicht gezwungen ein Konto zu erstellen)
ALDImania Kollektion
ALDI Süd bringt also eine eigens gebrandete Sommerkollektion heraus; in die Filialen und ins Internet. So weit, so gut. Vielleicht haben wir ja seit der letzten quietschbunten LIDL-Eigenkollektion mal wieder gewagt, einkaufen zu gehen.
Der ALDImania Kollektion ist eine ganze Landing-Page gewidmet, auf der wir erfahren, dass die Plastiklatschen aus dem Schwimmbad jetzt „Pantoletten“ heißen und olle Tennissocken mit ALDI-Logo ein „IT-Piece“ sind. Hier steht’s: ALDImania: Hol dir den Style | ALDI SÜD (aldi-sued.de)
Und warum? Weil wir Konsumenten laut ALDI scheinbar im Sommer 2021 so heiß auf die erste Kollektion von ALDImania waren, dass die Neuauflage sein musste.
Echt Metaversum oder nicht?
Eigentlich egal, oder? Klar, es fehlt der interaktive und soziale Aspekt. Wann aber das Internet aufhört und das Metaversum anfängt, das ist ja oft die Frage.
Positiv am ALDI-Metaverse ist jedenfalls, dass es eine Web-App ist, d. h. man muss nichts downloaden. Negativ ist, dass zumindest in unserem Fall die App mitten in der Avatar-Erstellung (immer beim Einkleiden) schon drei Mal abgestürzt ist.
Vielleicht ist es noch nicht ganz ausgereift, dass anfangs der Hinweis „Entdecke die ALDImania Kollektion ganz hinten“ auftaucht. Glücklicherweise wissen wir aber so, wo wir den „heißen Scheiß“ finden.
Das Big Picture allerdings, das Große Ganze, ist nicht zu vernachlässigen, ist es doch in aller Munde, dass der Einzelhandel in die Schlappen kommen und sich digitalisieren muss. Der erfolgreichen Umsetzung steht oft entgegen, dass Inhaber:innen sich kein Bild davon machen, was es für Möglichkeiten, auch für sie, gibt. Et voilà: Badeschl … Pantoletten an, machst du Auge auf ALDI und schon gibt’s ein Best Practice-Beispiel zum Nulltarif.