Ukrainische Monumente im Metaversum

Kategorie: Technologie

Kunsthistoriker:innen schlagen Alarm: Im ukrainischenm Krieg mit Russland werden zahlreiche Kunstschätze und Monumente unwiederbringlich zerstört! Nach Angaben der UNESCO erlitten bis zum 11. Januar dieses Jahres insgesamt 236 Kulturstätten Schaden, darunter Museen, Denkmäler, Bibliotheken und Kirchen.

Doch inmitten der Zerstörung und Verzweiflung finden Ukrainer wie der in Lemberg ansässige Architekt und Blogger Julian Chaplinskyy Wege, das kulturelle Erbe ihres Landes mithilfe modernster Technologie zu schützen.

Ukrainische Kunst und Kultur retten

Vor einigen Monaten rief er eine Spendenaktion ins Leben, um digitale Kopien der zahlreichen historischen Denkmäler im Stadtzentrum von Lemberg zu erstellen. Dieses ist sogar UNESCO Weltkulturerbe.

Die Idee dahinter ist, dass Techniker durch 3D-Scans der Denkmäler der Stadt detailgetreue digitale Modelle erstellen. Sollten sie unter Beschuss geraten, ist das eine Hilfe bei der Restaurierung. 

„Wir sahen, wie Raketen auf Kiew und andere Städte einschlugen – auf Charkiw, auf das Stadtzentrum. Ich sehe, wie ein historisches Objekt nach dem anderen verloren geht. Dann brannte das Skovoroda-Museum nieder. Da wurde mir klar, dass dieser [Krieg] fatale Folgen haben könnte“, so Chaplinskyy.

Mittels moderner Technologie wird Architektur ins Metaversum geholt

Chaplinskyyi wollte das Schicksal der Mikoliasch-Passage in Lemberg vermeiden. Das ist eine berühmte Einkaufsgalerie, die 1939 von der Nazi-Luftwaffe zerstört wurde. Er schloss sich mit der lokalen Firma Skeiron zusammen, die Erfahrung mit 3D-Scans hat. Gemeinsam mit den örtlichen Behörden erstellten sie eine Liste der vorrangigen Gebäude.

Bei der Durchführung der Arbeiten platzieren Spezialisten abwechselnd einen 3D-Scanner an verschiedenen Stellen der Gebäude und nehmen Hunderte von Fotos von den Innen- und Außenbereichen auf. Je nach Komplexität des Standorts kann dieser Vorgang Stunden oder Tage dauern. Nach der Aufnahme verarbeiten spezielle Computerprogramme das Material, woraufhin sie detaillierte 3D-Modelle erstellen.

Bislang hat das Team 40 Denkmäler in der Region Lemberg gescannt und befindet sich in einem Wettlauf mit der Zeit, um weitere historische Bauwerke in der Ukraine zu scannen und zu erhalten.

Einen Film dazu sowie einen Bericht sehr ihr auf dieser Seite von euronews.next

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