Im Zuge der jährlich erscheinenden „Media Consumer Survey“ hat sich die weltweit tätige Unternehmensberatung Deloitte dieses Jahr dem Thema Metaverse gewidmet. Im Mittelpunkt der Studie steht vor allem das Interesse der Konsumenten, der Oberbegriff Extended Reality sowie eine umfangreiche Zukunftsanalyse.
Deloitte bescheinigt großes Interesse
Zunächst greift Deloitte in der Studie das Thema Konsumenteninteresse auf und zeigt sich selbst überrascht: Bereits über 40% der Befragten in Deutschland haben den Begriff „Metaverse“ bereits wahrgenommen und sogar 27% haben eine konkrete Vorstellung von einem Metaversum. Diese Größenordnung ist in dem Sinne überraschend, da bisher nur ein kleiner Anteil von Personen auch tatsächlich direkte Erfahrungen mit dem Metaversum gesammelt hat. Weniger überraschend ist, dass sich das Verständnis zum Metaverse vor allem in den Altersgruppen 19-44 Jahre konzentriert.
Enormes Potenzial
Für den Consulting-Konzern ist bereits heute ein „enormes Potenzial“ in Deutschland erkennbar. Bei der Frage zu einer möglichen Nutzung kommt die Deloitte-Studie auf fast 40% der Befragten, die sich eine Teilnahme am Metaversum vorstellen können.
Besonders gefragt sind hierbei virtuellen Treffen, Reisen oder Shopping. Unternehmen könnten gerade von virtuellen Shoppingangeboten oder Produktpräsentationen profitieren, da gerade das virtuelle Einkaufen im Vergleich stark gefragt ist.
Kaufbereitschaft bei AR und Mixed-Reality-Brillen höher
In Sachen Equipment kann sich noch immer jeder zweite den Erwerb einer VR-Brille vorstellen, trotz der eher verhaltenden Verkaufszahlen in Deutschland. Interessant wird es bei der Frage nach AR und Mixed-Reality-Brillen: Hier ist die Kaufbereitschaft sogar noch etwas höher als bei den VR-Brillen. Als Erklärung dafür bringt Deloitte unter anderem ein mögliches Apple-Produkt ins Spiel. Derzeit soll Apple intensiv an der Entwicklung eines Mixed-Reality Headsets arbeiten, welches aller Voraussicht nach noch dieses Jahr vorgestellt wird.
Deloitte sieht noch Hürden
Für die Deutschen ist das Metaversum gleichermaßen spannend wie auch beunruhigend. Gerade in den jüngeren Altersgruppen überwiegt dabei die gespannte Sichtweise, wohingegen die Generation +55 deutlich mehr Misstrauen zeigt. Deloitte bemängelt in der abschließenden Analyse, dass noch ein deutliches Informationsdefizit herrscht. Dies zeige sich durch große Anteile unentschlossener Antworten. Am Anfang steht für Deloitte deswegen das Erklären. Gerade große Anbieter müssen den Einstig so simpel wie möglich gestalten, beispielsweise durch Step-by-Step Guides und mögliche Alternativen zu Kryptowährungen. Eine besondere Zielgruppe sieht der Konzern bei den Konsumenten im mittleren Alter. Neben dem Interesse besteht dort auch eine starke Kaufkraft, welche für den Erwerb von XR oder VR-Brillen notwendig ist. Zudem sollte sich auch die technikaffine Jugend durch eine verstärkte Ansprache als wichtige Zielgruppe erweisen. Klaus Böhm, Leiter des Bereichs Media & Entertainment bei Deloitte erklärt dazu: „Auch wenn die Möglichkeiten derzeit für die jüngeren Segmente besonders attraktiv sind, bestätigen die Befragungsergebnisse, dass das Metaverse altersunabhängig enorme Potenziale birgt“.
